Alsenborn
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Kraft, Adam [zu den Details]
Informationen
Alsenborn ist mit rund 2750 Einwohnern der kleinere Ortsteil der im rheinland-pfälzischen Landkreis Kaiserslautern gelegenen Ortsgemeinde Enkenbach-Alsenborn. Bis 1969 war Alsenborn eine selbständige Gemeinde, ehe sie im Zuge der rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform der neu gebildeten Gemeinde zugeschlagen wurde. Schon vor Beginn des Ersten Weltkriegs hatte die nachlassende Effizienz der Steinbrüche und damit der Anstieg der Arbeitslosigkeit zur Folge, dass doch Gemeindeumlagen erhoben wurden. Die Gemeinde musste nun auch noch Kriegsanleihen zeichnen und verlor einen großen Teil ihres Vermögens.
Zwar war die Gemeinde 1919 noch in der Lage, die Elektrifizierung durch das Alsenzwerk in Angriff zu nehmen, das Inflationsjahr 1923 ruinierte die Gemeindefinanzen jedoch endgültig. Ein großer Teil der Bevölkerung wandte sich mangels anderer Verdienstmöglichkeiten dem Hausierhandel zu. Rund ein Sechstel der Alsenborner Bevölkerung ernährte sich in diesen Jahren durch das ambulante Gewerbe. Alsenborn hatte im Jahr 1925 1544 Einwohner, von denen etwa 75 Personen einen Wandergewerbeschein beantragten. Davon gehörten acht dem Schaustellerberuf an. Die anderen handelten vorwiegend mit Kurzwaren und Wäsche. Alsenborn hat aus dieser Zeit den Ruf eines „Artisten- und Hausiererdorfes“.
Die politischen Veränderungen kündigten sich am 7. Dezember 1932 an, als sich im Gemeinderat eine „Volksgemeinschaft“ bildete, die gegen den amtierenden Bürgermeister vorging. Dieser trat dann mit sechs Gemeinderäten am 13. März 1933 zurück. Der Ortsgruppenleiter der NSDAP wurde ständiger Gast der Gemeinderatssitzungen. Als erste Arbeitsbeschaffungsmaßnahme des neuen Regimes fiel vor allem der Bau der Reichsautobahn zwischen Mannheim und Saarbrücken ins Gewicht.
Der Zweite Weltkrieg kostete 134 Bürger von Alsenborn das Leben. Am 20. März 1945 rückte eine amerikanische Vorhut ein. An diesem Tag gab es noch Kampfhandlungen, da in Ortsnähe schwere Flak in Stellung lag. Am 21. April 1945 eröffnete der Bürgermeister, der 1933 hatte zurücktreten müssen, die erste Nachkriegsgemeinderatssitzung. Die katastrophale Ernährungslage der Nachkriegsjahre wirkte sich für die Gemeinde Alsenborn besonders schwerwiegend aus, da sie als „Landgemeinde“ geführt wurde und damit weniger Zuschüsse erhielt als eine „Stadtgemeinde“. Alsenborn hatte 1948 aber als Industriedorf mit zirka 1700 Einwohnern 89,9 Prozent Arbeiter als Erwerbstätige. Der Wiederaufbau und der Bevölkerungszuwachs setzte nach der Währungsreform ein. Im Jahr 1965 hatte Alsenborn bereits 2505 Einwohner gegenüber 1706 im Jahr 1939.
Quellen und Links
Quelle: Wikipedia
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