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Ochsenplatz

1981 wurde am sogenannten „Ochsenplatz“ ein Gedenkstein errichtet, der an die zivilen Opfer des Krieges erinnert, die bei Luftangriffen am 17. und 18. März 1945 umgekommen sind.

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Adresse:
Winzinger Straße/Hindenburgstraße

In fast allen Gemeinden und Städten findet man Gedenksteine für gefallene Soldaten und Helden des Krieges. Bedeutsam ist hier in Neustadt, dass den zivilen Opfern, meist Frauen und Kindern, besonders gedacht wird.

Dokumente zum Download

Hier finden Sie pdf-Dateien zum Thema

Winzinger Bombenopfer

Auflistung der zivilen Opfer der Luftangriffe am 17. und 18. März 1945.

Historischer Kontext

Schicksalstag für Winzingen

Eine friedliche Zukunft braucht die Erinnerung! Der 17. März 1945 sollte für Neustadt-Winzingen zu einem Schicksalstag werden. Es war ein Samstag, um die Mittagszeit, als sich alliierte Jagdbomber vom Lambrechter Tal aus der Stadt näherten und ihre tödliche Fracht über dem Neustadter Stadtteil Winzingen abwarfen. Die Folgen dieser Bombardierung waren für die Bevölkerung furchtbar.

In den Sterbebüchern der Stadt Neustadt sind für den 17. März 1945, 13 Uhr, 33 Menschen mit dem Eintrag „durch Bombeneinwirkung verstorben“ zu finden. Jüngstes Todesopfer war ein 4-jähriger Junge aus der Festplatzstraße. Weitere 12 Todesopfer sind in den nächsten Tagen an den Folgen ihrer Verletzungen verstorben.

Während vielerorts in Deutschland über das Ende des Zweiten Weltkrieges ausführlich berichtet wurde, finden wir über Neustadt nur sehr wenige Dokumente. Das mag auch daran liegen, dass die damalige Lokalzeitung, die nationalsozialistische NSZ-Rheinfront zu dieser Zeit nicht mehr regelmäßig erschienen ist und dann im März 1945 ihr Erscheinen völlig eingestellt hat. So sind über die Ereignisse um den 17. März 1945 nur sehr wenige Berichte und Bilder vorhanden. Einige davon sind in dem Band „Neustadt an der Weinstraße im 20. Jahrhundert“ von Gerhard Berzel enthalten; so etwa das Foto des damaligen Pfarrers an der St. Josef-Kirche, Heinrich Wagner, das eines der durch Bomben zerstörten Häuser zeigt.

Die Friedensinitiative Neustadt konnte mit Hilfe des Stadtarchivs Neustadt die Namen der Opfer ermitteln und bei der Gedenkfeier am 17. März 2009 erstmalig öffentlich verlesen. Die Namen der Opfer finden Sie bei unseren Dokumenten. Weiter gehende Informationen sind bei uns zu erhalten. Durch die Ermittlung der Opfer haben wir einen Anfang in der Aufarbeitung der Ereignisse über das Kriegsende in Neustadt geleistet. Gerne würden wir mehr dazu beitragen. Denn wir sind es den Opfern schuldig, dass sie nicht vergessen werden.

Wichtig sind aber auch die Geschichten der Überlebenden. So haben wir inzwischen von einem damaligen 11-jährigen Jungen aus der Siegfried-Straße erfahren, dass mehrere Jugendliche im Schutze der Unterkirche der St. Josefskirche überlebt haben. Und ein damals 12-jähriger Junge in der Kurfürsten-Straße durch die Hilfe einer Nachbarin überlebt hatte, während seine Mutter im Elternhaus tödlich verletzt wurde. Wir haben die Hoffnung, dass die Menschheit durch Ereignisse der Vergangenheit für die Zukunft lernen kann: Eine friedliche Zukunft braucht die Erinnerung!

Sie können uns dabei behilflich sein, indem Sie uns Dokumente (Fotos, Briefe, eigene Berichte oder Berichte Ihrer Familienangehörigen) zur Verfügung stellen. Schreiben Sie eine Email an Eberhard Dittus

Winziger Bombenopfer vom 17. März 1945
Nach dem Sterbebuch der Stadt Neustadt sind am 17. März 1945 durch „Bombeneinwirkung“ in Winzingen verstorben:
Jakob Baßler | Luise Beile (geb. Pfeiffer) | Maria Brunner (geb. Adler) | Peter Burk | Hedwig Detig (geb. Schäffer) | Ernst Eberle | Katharina Hohmann (geb. Imhoff) | Dieter Karcher | Martha Maria Karcher (geb. Beile) | Anneliese Kessler | Josef Kessler und Luise Kessler (geb. Blettinger) | Walter Klein | Jan Kosciolek | Luise Krieger | Gottlieb Kurz | Franz Kürzel | Josef Lager | Ingeborg Metz | Irma Metz und Anna Margarethe Metz (geb. Renz) | Eva Maria Müllers | Herr Novacik | Hans Page | Barbara Platz (geb. Laubscher) und Günter Karl Platz | Ilse Maria Ranker | Margot Anneliese Stein | Herr Thomas | Hermann Vogt | Barbara Weyrauch (geb. Köhler) | Barbara Elisabetha Winter | Katharina Würz (geb. Bisoir)

In den folgenden Tagen sind an den Verletzungen noch verstorben:
Edith Allmendinger | Eberhard Bolz | Katharina Buchert (geb. Schirmer) | Hildegard und Johann Ernst | Reinhard Kipp | Anna-Johanna Klein (geb. Lampert) | Margarete Obladen (geb. Henkel) | Philipp Heinrich Schlindwein | Ludwig Schwender | Katarina Westermeier | Ludwig Wittlich

Zusammenstellung: Eberhard Dittus (Quelle: Stadtarchiv Neustadt/W.) Anmerkung: Es ist davon auszugehen, dass am 17. März in Winzingen noch weitere Personen „durch Bombeneinwirkung“ gestorben sind. Bitte nennen Sie uns die Namen dieser Menschen. Telefon: +49 (0)6321 39 89 34 oder mobil: +49 (0)175 8 21 66 61, per Mail an Eberhard Dittus.