Die Häftlingsdatenbank

Die Informationen in dieser Datenbank wurden über viele Jahre von Menschen zusammengetragen, denen eine verantwortungsvolle Erinnerungs- und Gedenkarbeit am Herzen liegt. In der Datenbank finden sich die Namen von 460 Männern und einer Frau.

Namen der Opfer in der Gedenkstätte Neustadt

Einführung in die Häftlingsdatenbank

Diese Datensammlung ist der Versuch die unterschiedlichsten Quellen zu den Inhaftierten (Schutzhäftlinge) des frühen Konzentrationslager Neustadt nach bestem Wissen zusammenzuführen. Dementsprechend verändert sich die Datensammlung immer wieder.
Die Erstellung der Datensammlung erfolgte durch den Historiker Stefan Jamin.
Unter Schutzhaft versteht man eine vorbeugende Haft ohne richterliche Prüfung zur Vereitelung von Straftaten. Diese gab es schon lange vor dem Dritten Reich und war z.B. in der Weimarer Verfassung zu finden. Der NS-Staat übernahm dieses Instrument und baute es exzessiv aus, um unliebsame Personen dauerhaft zu entrechten und staatlicher Willkür auszusetzen.

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Akten aus der NS-Zeit

Bei der Benutzung der Datensammlung muss man sich vor Augen führen, dass die meisten Akten, aus denen die Informationen stammen, aus der NS-Zeit stammen. Daher sind bestimmte Begriffe mit Vorsicht zu genießen, um nicht die Tätersprache und deren Weltbild ungeprüft zu übernehmen. Ein Beispiel dafür sind die Inhaftierungsgründe, die teilweise in den Einlieferungslisten genannt werden. So taucht immer wieder „Separatismus“ als Grund auf, mit dem ein sehr schwammiger Begriff benutzt wurde. Dieser bezieht sich auf die separatistische Bewegung in der Pfalz 1923/24. Aber nicht nur aktive Separatisten sind dabei aufgeführt, sondern auch Bürger, die aus unterschiedlichen Gründen ins Visier der Nationalsozialisten kamen – weil z.B. sie in der Besatzungszeit als Übersetzer tätig waren. Ebenso tauchen immer wieder „Kommunist“ auf, womit aber nicht ein KPD-Mitglied gemeint sein muss, sondern jemand, der von den Nazis als solcher angesehen wurde und damit eine Fremdbezeichnung ist. Daher werden in der Datensammlung die Begriffe „Vermerk „Kommunist““ (bei nicht KPD-Mitgliedern) und „Separatismusvorwurf“ verwendet.

Die Quellen

Die Quellenlage ist leider immer wieder lückenhaft. In den Einlieferungslisten sind immer wieder auch Personen gestrichen worden, die wahrscheinlich doch nicht nach Neustadt kamen. Andererseits lassen sich einige Insassen nachweisen, die in keiner Einlieferungsliste auftauchen. Gerade das Ende der Haft für einzelne Häftlinge ist immer wieder ungeklärt, da es keinen Nachweis für diese Personen gibt. Als das Lager aufgelöst wurde, gab es Ablieferungslisten an Gefängnisse in der Pfalz, die aber nicht alle Insassen enthalten. Meistens sind die Schutzhäftlinge in diese Gefängnisse gekommen, aber es lassen sich Fälle nachweisen, in denen Personen in andere Gefängnisse verbracht wurden. Da von vielen Amtsgefängnissen die Bücher der Inhaftierungen nicht überliefert wurden, lässt sich dies nicht in allen Fällen endgültig klären.

Als Datengrundlage wurden vor allem die Akten in einschlägigen Beständen des Landesarchiv Speyer benutzt (H90, H91, R18 V, R19, J-Bestände, etc.), aber auch Unterlagen aus dem Stadtarchiv Neustadt an der Weinstraße sowie anderer Archive und Behörden. Auch wenn diese nicht in die Datenbank einflossen, sind gerade regionale Zeitungen eine weitere wichtig Quelle, weshalb hier auf die Zeitungsdatenbank zur NS-Zeit des Stadtarchives Neustadt an der Weinstraße verwiesen sei.

Da die Datensammlung viele Daten enthält, wurde sie in zwei Sammlungen aufgeteilt. Eine für die Veröffentlichung auf der Homepage, in der die wichtigsten Daten übersichtlich zusammengefasst ist, sowie einer weiteren, die Forschenden in der Gedenkstätte mit weiteren Informationen und Quellen zur Verfügung steht.

Obwohl in den Einlieferungslisten die Bezeichnung „Jude“ nicht auftaucht, ist die deutlich überproportionale Anzahl von angehörigen der jüdischen Religion auffallend. Hier ist die Diskriminierung dieser schon deutlich erkennbar, auch wenn diese Bürger offiziell aus anderen Gründen in Schutzhaft genommen wurden.

Zum Schluss seien noch einige besondere Fälle zu erwähnen. Henriette Löb ist die einzige Frau, die sich im Konzentrationslager nachweisen lässt; sie wurde nach einem Tag entlassen. Dr. Richard Forthuber war für die Turenne Kaserne vorgesehen und wurde in den Häftlingslisten geführt, wurde aber aus gesundheitlichen Gründen in das städtische Krankenhaus verbracht, in dem er die ganze Zeit unter Bewachung stand. Mindestens zwei Personen behaupteten nach den 2. Weltkrieg aus unbekannten Gründen im Lager inhaftiert gewesen zu sein, obwohl alles darauf hinweist, dass sie dort nie waren.

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Fremgen, Ludwig
17.11.11
Fehrbach
22.03.33
Beurlaubung
08.04.33
Fries, Otto
04.06.1884
Sötern
Kriegsinvalide, Kraftfahrer
Niederkirchen
17.03.33
Kaiserslautern
Fritz, Emil
22.08.00
Niederkirchen
Maurer
Neukirchen / Niederkirchen
17.03.33
Kaiserslautern
Frankenthal
11.?04.1933
SPD, Reichsbanner, Funkionär
Fuhrmann, Fritz
22.03.1898
Händler
Rockenhausen
18.03.33
Rockenhausen
Beurlaubung
27.03.33
Reichbanner
Föckler, Richard
28.11.05
Landstuhl
Maurer
Landstuhl
16.03.33
Beurlaubung
30.03.33
KPD
katholisch
Gabelmann, Jakob
28.06.08
Tagner
Rockenhausen
18.03.33
Beurlaubung
27.03.33
Gagel, Georg
29.08.02
Nürnberg
Werkzeugschlosser, Werkzeugfräser, Werkzeugmacher
Kaiserslautern
15.03.33
Kaiserslautern
Entlassung
19.03.33
KPD
Gall, Hermann
01.11.14
Kaiserslautern
25.10.44
St. Wendel / Saar
Arbeiter, Kraftfahrer
Kaiserslautern
14.03.33
Kaiserslautern
Beurlaubung
07.04.33
HJVD, rote Jugendfront, Funktionär
evangelisch
Glas, Eugen
09.06.00
Hambach
09.06.71
Neustadt
Fabrikarbeiter
Hambach
11.03.33
Entlassung
23.03.33
katholisch
Glaser, Eugen
31.10.1899
Neustadt
24.06.76
Weidenthal
Arbeiter / Winzer
Leistadt
23.03.33
Beurlaubung
08.04.33
Glass, Ludwig
03.10.1873
Lambrecht
01.12.51
Lambrecht
Tuchweber
Lambrecht
12.03.33
Gleber, Johann (II.)
13.04.1887
Wachenheim
10.06.53
Wachenheim
Arbeiter
Wachenheim
15.03.33
Beurlaubung
08.04.33
protestantisch
Glöckner, Johannes Jakob
26.02.1895
Kaiserslautern
24.05.64
Kaiserslautern
Arbeiter, Eisenflechter
Kaiserslautern
18.03.33
Kaiserslautern
Zweibrücken
12.04.33
KPD, Stadtrat
protestantisch
Graf, Christian
10.08.07
Weisenheim am Sand
Transportunternehmer
Weisenheim am Sand, später Lu-Oppau
15.03.33
Entlassung
23.03.33
KPD
Graf, Helmut
04.10.1897
Schönborn
Maurer, Arbeiter
Neukirchen / Niederkirchen
18.03.33
Kaiserslautern
Frankenthal
11.?04.1933
Reichbanner, Funktionär
Graf, Otto
12.06.1896
Kaiserslautern
07.11.64
Kaiserslautern
Erdarbeiter, Arbeiter
Kaiserslautern
15.03.33
Kaiserslautern
Beurlaubung
07.04.33
KPD, Funktionär
protestantisch
Graf, Willy
31.07.09
Altenglan
15.03.33
Kusel
Waldmohr
12.04.33
KPD
Grimm, Friedrich
28.07.1895
Frankenthal
29.11.57
Frankenthal
Schlosser
Frankenthal
12.03.33
evangelisch
Groel, Ludwig
15.08.01
Landstuhl
Isolierer
Landstuhl
16.03.33
Beurlaubung
24.03.33
KPD
katholisch
Gräf / Graef, Heinrich
18.02.12
Bäcker
Mutterstadt
02.04.33
Mutterstadt
Beurlaubung
05.04.33
KPD
Guth / Gute, Ludwig
31.08.14
Landstuhl
17.03.33
Frankenthal
11.?04.1933
Göbel, Ludwig
23.07.1899
Bauarbeiter
Kaiserslautern
14.03.33
Kaiserslautern
Kaiserslautern
11.?04.1933
Göbel, Peter
07.05.1878
Sippersfeld
02.11.64
Sippersfeld
Maurer
Sipperfeld
18.03.33
Frankenthal
11.?04.1933
KPD, Funktionär
protestantisch
Göttel, Willy
18.12.00
Schachtmeister
Neukirchen / Niederkirchen
18.03.33
Kaiserslautern
Frankenthal
11.?04.1933
Reichbanner, Funktionär
Günder, Heinrich
19.11.04
Frankenthal
14.05.74
Frankenthal
Dreher
Frankenthal
12.03.33
Entlassung
12.03.33
evangelisch
Günther, Hugo
17.11.08
Rheingönnheim
Chorleiter
Rheingönnheim
12.03.33
evangelisch
Güny, Hermann
22.07.1899
Pirmasens
Pirmasens
12.03.33
Güther, Jacob
04.01.1893
Frankweiler
Maikammer
12.03.33
evangelisch
Haas, Franz
03.06.02
Kreuznach
Kreuznach
12.03.33
evangelisch
Hafersack / Habersack, Oskar / Edgar
07.03.07
Metallputzer
Kaiserslautern
15.03.33
Kaiserslautern
Kaiserslautern
11.?04.1933
Hahn, Jakob
22.06.03
Altenbamberg
23.02.78
Bad Kreuznach
Maurer, Tagner
Altenbamberg
16.03.33
KPD
katholisch
Hahn, Otto
28.12.1898
Neustadt
11.03.78
Haßloch
Fabrik-Arbeiter
Haßloch
10.03.33
Beurlaubung
08.04.33
KPD, RGO
evangelisch
Hammel, Ernst
29.10.12
Völklingen
Tagner, Fabrikarbeiter
Kaiserslautern
15.03.33
Kaiserslautern
Beurlaubung
07.04.33
KJVD
Hammel, Richard
08.01.1898
Kaiserslautern
1963
Köln-Lindenthal
Reisender, Vorarbeiter
Kaiserslautern
16.03.33
Beurlaubung
12.04.33
KPD
evangelisch
Hartmann, Jakob / Oskar
05.04.1885
Fabrik-Arbeiter
Pirmasens
21.03.33
Pirmasens
12.04.33
Hauck, Karl
09.04.01
Wallhalben/Niedermohr
Hüttenarbeiter
Niedermohr
16.03.33
Beurlaubung
24.03.33
KPD, Vorsitzender
Hauck, Konrad
04.09.03
Neuhofen
Neuhofen
12.03.33
evangelisch
Hauck, Wilhelm
28./29.03.1901
Fußgönnheim
07.09.57
Bad Dürkheim
Maurer / städt. Vorarbeiter
Bad Dürkheim
18.03.33
Beurlaubung
08.04.33
Heieck, Heinrich
23.03.03
Kaiserslautern
13.07.73
Kaiserslautern
Maurer, Polier
Kaiserslautern
14.03.33
Kaiserslautern
Kaiserslautern
11.?04.1933
KPD, Funktionär
Heim, Karl
09.08.14
Arbeiter
Mutterstadt
17.03.33
Frankenthal
12.04.33
12.04.-25.04.1933
katholisch
entlassen
Heller, Oswald
17.07.1895
Lambrecht
22.08.37
Heidelberg
Lambrecht
16.03.33
Entlassung
23.03.33
Henze, Karl
05.03.1894
Berlin
31.08.75
Bielefeld
Kaiserslautern
14.03.33
Kaiserslautern
Kaiserslautern
11.?04.1933
RGO
evangelisch
Hermann, August
09.09.14
Pirmasens
12.06.42
bei Artemoska
Fabrik-Arbeiter
Pirmasens
21.03.33
Beurlaubung
08.04.33
glaubenslos
Hermann, Jakob II.
21.08.1872
Siegelbach
23.03.45
Siegelbach
Landwirt, Gastwirt
Siegelbach
18.03.33
Kaiserslautern
Entlassung
22.03.33
SPD
Hermann, Otto
18.08.1884
Siegelbach
25.01.68
Kaiserslautern
Waldarbeiter
Siegelbach
18.03.33
Kaiserslautern
Entlassung
23.03.33
2. Bürgermeister
protestantisch
Herrbrandt, August (II.)
31.05.02
Altleiningen
22.01.51
Otterberg
Maurer
Otterberg
17.03.33
Kaiserslautern
Entlassung
28.03.33
KPD, Funktionär
ohne
Herrgen, Oswald
21.05.1891
St. Alban
28.06.45
Winnweiler
Arbeiter, Fabr.Arbeiter
Winnweiler
16.03.33
Frankenthal
11.?04.1933
KPD
evangelisch
Herz, Sigmund
21.07.1884
Neunkirchen/Saar
17.09.59
Pirmasens
Kaufmann, Absatzfabrikant (Metzger)
Pirmasens, später Straßburg
21.03.33
Pirmasens
12.04.33
israelitisch
Heyer, Ludwig
10.06.05
Pirmasens
Fabrik-Arbeiter
Pirmasens
22.03.33
Zweibrücken
12.04.33
12.04.-24.04.1933
KPD
Dissident
entlassen
Heyt / Heydt, Fritz
07.08.1893
Annweiler
Arbeiter
Annweiler
25.03.33
Annweiler

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March 2023
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